Die Schwarz-Kiefer hat ein stark zersplittertes natürliches Verbreitungsgebiet in Österreich, den Mittelmeerländern Südeuropas, in Kleinasien und im nördlichen Afrika. Die in den letzten Eiszeiten entstandenen inselartigen Vorkommen haben dazu geführt, dass sich die Schwarzkiefer an den Naturstandorten unterschiedlich entwickelt hat. Die Baumart wird aufgrund dieser Tatsache heute in fünf Unterarten unterteilt.
Das nördlichste natürliche Vorkommen der Schwarz-Kiefer befindet sich in den Ostalpen südlich von Wien. Dort steht sie auf waldbaulich schwierigsten Standorten, in trockenen Lagen auf flachgründigen Kalkböden. In Bezug auf die Wasserversorgung ist die Baumart sehr anspruchslos und wächst sowohl auf Lehm- und Sandböden wie auch auf felsigen, kalkreichen Böden. Sie ist frostfest, unempfindlich gegenüber Luftverschmutzungen und gilt als sehr krankheitsresistent. Die Schwarz-Kiefer wird in Zeiten der klimatischen Veränderungen als forstliche Alternativbaumart erheblich an Bedeutung gewinnen.
Schwarz-Kiefern werden bei uns seit Jahrhunderten als Zierbaum in Parkanlagen gepflanzt. Forstlich wurde die Baumart in Nordrhein-Westfalen erstmals im Jahr 1818 in der Nähe von Münster angebaut. Nach dem 2. Weltkrieg haben die Forstverwaltungen zahlreiche zerstörte Waldgebiete mit der Korsischen Schwarz-Kiefer aufgeforstet.
Die zweinadelige Schwarz-Kiefer kann ein Alter von 800 Jahren und eine Höhe von 50 m erreichen. Ihren Namen verdankt sie den schwarz gefärbten, verdeckten Teilen der Zapfenschuppen. Sie hat ein weitstreichendes Wurzelsystem mit einer kräftigen Pfahlwurzel, die den Baum sehr standfest macht. Im Wintersturm „Kyrill“ 2007 hat sich gezeigt, dass die Schwarz-Kiefern deutlich standfester als die heimischen Wald-Kiefern sind.
Ihr Holz wird vielseitig für Bodendielen, im Innenausbau, als Sperrholz und in der Papierindustrie verwendet. In Niederösterreich wird sie aufgrund ihres hohen Harzgehaltes seit dem 17. Jahrhundert in der Pecherei, der Baumharzgewinnung genutzt. Dazu wird die bräunlichgraue, schuppige Stammborke der möglichst 90 bis 120 Jahre alten Bäume bis auf das Splintholz entfernt und das Harz in darunter befestigten Sammelbehältern aufgefangen. Schon die Römer nutzten den von allen europäischen Nadelhölzern harzreichsten Baum zur Harzgewinnung.

Bildquelle: Christoph Michels, Dipl. Forstwirt