Die aus Nordchina, Mittelchina, Korea und Japan stammende Baumart gelangte als Saatgut 1747 durch den französischen Missionar und Botaniker Pierre Nicolas Le Chéron d’Incarville an den Botanischen Garten von Paris und wurde von dort aus in Europa verbreitet. Am Naturstandort kommt der bis zu 30 m hohe Baum in lichten Trockenwäldern auf trocken-warmen, durchlässigen, kalkreichen und auch sandigen Böden vor.

Der sommergrüne, zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler gehörende Laubbaum hat oberseits dunkelgrüne und unterseits graugrüne, gefiederte Blätter. Er bildet eine auffallend graue, im Alter tiefgefurchte Borke und eine unregelmäßige, lichte und breit ausladende Krone aus. Seine zahlreichen, zur Freude der Imker von Ende Juli bis Ende August erscheinenden, nektarreichen Schmetterlingsblüten machen den Japanischen Schnurbaum zu einem wertvollen Bienennährgehölz.

Nach der Blüte bilden sich 5 bis 8 Zentimeter lange, stark giftige Hülsenfrüchte. Die durch Einschnürungen in den Fruchthülsen getrennten Samen sind wie bei einer Perlenkette aufgereiht, daher wird die Baumart auch als „Perlschnurbaum“ bezeichnet.

Aufgrund seiner Trockenheitsresistenz und Industriefestigkeit wird er inzwischen häufig als Allee- oder Parkbaum im städtischen Raum gepflanzt. Der stadtklimageeignete Baum wird gerne für Anpflanzungen an heißen und überpflasterten Standorten verwendet.

Forstlich spielt der Japanische Schnurbaum in Mitteleuropa noch keine Rolle, obwohl sein eschenähnliches, hartes Holz zäh und trotzdem elastisch ist. In Asien wird es als Möbelholz, für Parkettböden und den Innenausbau verwendet.

Bildquelle: Christoph Michels, Dipl. Forstwirt