Die in den Bergwäldern vom Kaukasus bis Nordpersien natürlich vorkommende Baumart gelangte vermutlich erstmals durch den französischen Botaniker André Michaux 1784 nach Versailles. Nachweise für ihr Vorkommen in Deutschland (Potsdam) gibt es seit 1834. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird sie in Mitteleuropa als Zierbaum in Gärten und Parkanlagen angepflanzt.
In ihrer Heimat besiedelt die kaukasische Flügelnuss bevorzugt Laubmischwälder bis in Höhen von 700m über NN entlang von Fließgewässern und feuchten, auch kurzzeitig überschwemmten Standorten. Bereits im Tertiär waren Flügelnüsse in Mitteleuropa verbreitet, unter anderem wurden Fossilien der Gattung am Niederrhein gefunden.
Der sommergrüne Laubbaum kann Höhen bis zu 30 m erreichen. Seine glänzend frischgrünen, gefiederten Blätter verfärben im Herbst goldgelb. Die Kaukasische Flügelnuss verdankt ihren Namen den geflügelten Früchten, die in 25 bis 50 cm langen Fruchtständen herabhängen. Ihre in der Jugend glatte graue Rinde reißt im Alter in tiefgefurchte Längsstreifen auf, ihr wertvolles, spektakulär rot-schwarz gemasertes Holz (Kaukasischer Nussbaum) ist als Furnierholz, im Möbelbau und zur Herstellung von Musikinstrumenten sehr begehrt.
Häufig wächst die Baumart zu einem mehrstämmigen und großen Baum mit einer malerischen, breit ausladenden Krone heran. Sie hat ein flaches, weit ausgebreitetes Wurzelsystem und treibt bis in mindestens 10 m Entfernung zahlreiche Ausläufer. Damit bildet sie ein dichtes, undurchdringliches Buschwerk im Umkreis der Hauptstämme. Ihre wuchernden Ausläufer sind in der Lage Pflasterdecken anzuheben. In Parkanlagen ist man gut damit beraten, den Baum inmitten einer Rasenfläche zu platzieren um der Ausläufer Herr zu werden. Derjenige, der den Baum in einem sumpfigen Bereich oder entlang von Gewässern pflanzt, verliert die Kontrolle über den Baum. Die entstehenden Dickichte sind auf Dauer ohne Hilfsmittel nicht mehr zu begehen. Obwohl die Baumart sich kaum über ihre Früchte verbreitet, ist sie durch ihre zahlreichen Wurzelausläufer als invasiv zu betrachten.

Bildquelle: Christoph Michels, Dipl. Forstwirt