Die Säulen-Eiche ist eine Form der Stiel-Eiche mit auffallend steil aufragenden und schlangenförmig in sich gedrehten Ästen. Alle in Zentral- und Nordeuropa kultivierten Säuleneichen stammen mit hoher Sicherheit von einem einzigen Baum, der auf ein Alter von 550 bis 600 Jahren geschätzten „Schönen Eiche“ im hessischen Harreshausen ab. Die heute in einem kleinen Feldgehölz stehende Eiche wurde bereits im 17. Jahrhundert erwähnt. Um 1700 ließ Graf Johann Reinhard III. von Hanau einen einzelnen, von der besonderen Wuchsform abweichenden Ast durch einen Förster abschießen. 1740 entdeckte die Öffentlichkeit den Baum und seit 1789 sind Säulen-Eichen als Nachfahren der Schönen Eiche im Handel erhältlich. Teile der Krone gingen durch Blitzeinschläge in den 1770er Jahren und in einem Gewittersturm im Jahr 1928 verloren.

Die Nachfahren des Baumes entstanden durch Saatgut, dass zu einem gewissen Prozentsatz ähnlich säulenförmig wächst und auch durch Reiser, die zur vegetativen Vermehrung der Schönen Eiche entnommen wurden. Während die Sämlinge einen unterschiedlichen Wuchs haben und im Alter teilweise zu breiteren und auseinanderfallenden Kronen neigen, wurden aus den Veredelungen sehr schmalkronige Sorten wie die Quercus `Fastigiata Koster´ selektiert.

Zahlreiche Säulen-Eichen können wir in der Region Ostwestfalen-Lippe finden. Dort wachsen die stärksten Exemplare des Landes NRW.